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Inklusionskonzept der Albert-Schweitzer-Schule Dudweiler

1. Zielformulierung

Die Implementierung der Albert-Schweitzer-Schule als Inklusionsschule stellt für uns eine konsequente Umsetzung unseres Leitbildes dar. Im Sinne Albert Schweitzers soll allen Kindern an unserer Schule gleichermaßen die Möglichkeit eröffnet werden, ihre Persönlichkeit weiter zu entwickeln und sich selbst als einen Teil der Gemeinschaft zu erleben. Dabei erhalten einige „Strahlen“ unseres Leitbildes eine noch stärkere Gewichtung: Individualität, Eigenverantwortlichkeit, Toleranz, Solidarität und Einfühlungsvermögen. Im Rahmen unserer Schulentwicklung versuchen wir, durch das Weiterentwickeln von Schulstrukturen, Räumlichkeiten und Unterricht immer bessere Bedingungen zum Erreichen dieser Ziele zu schaffen.

2Spezifische Rahmenbedingungen der Schule

Der Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund ist an der Albert-Schweitzer-Grundschule relativ gering. Neben anderen Nationalitäten sind es vor allem folgende Nationalitäten, die an der Schule vertreten sind: Syrisch, südkoreanisch, chinesisch, russisch, türkisch, rumänisch, bulgarisch.

Die Schule besitzt einen barrierefreien Zugang und einen Treppenlifter für die erste Etage, so dass zwei Flügel der Schule barrierefrei genutzt werden können. In diesem Bereich befindet sich auch ein Behinderten-WC.

Der Unterricht am Morgen wird durch eine Betreuung der Kinder im Rahmen einer Freiwilligen Ganztagsschule ergänzt. Träger der FGTS ist die AWO, es gibt Gruppen bis 15 Uhr und bis 17 Uhr. Die Räume der FGTS liegen im Obergeschoss der Schule, die Speisesäle im Untergeschoss. Alle diese Räumlichkeiten sind nicht barrierefrei zu erreichen.

Der Albert-Schweitzer-Schule wurde eine Förderschullehrerin mit 23 Wochenstunden zugeteilt. Darüber hinaus gibt es aus dem Stundenbudget Doppelbesetzungen für jede Klasse, außerdem sind jeder Jahrgangsstufe eine pädagogische Fachkraft und Strukturhelfer des SoFIT-Teams zugeordnet.

3. Schuleingangsdiagnostik

Um den Schulanfängern einen optimalen Schulstart zu ermöglichen und um bereits begonnene Förder- und Therapieformen bei einzelnen Kindern ohne Bruch fortsetzen zu können, findet für die Schulanfänger eine detaillierte Schuleingangsdiagnostik statt. Hilfreich hierfür ist die Kooperation der Schule mit vier Kindertagesstätten im Rahmen des Kooperationsjahres. Innerhalb dieser Kooperationen finden schon vor Schuleintritt vielfach Gespräche über einzelne Kinder statt, um Maßnahmen, die in den Kindertagesstätten begonnen wurden, in der Schule weiter fortzuführen oder neue Maßnahmen rechtzeitig in die Wege leiten zu können.
Kinder, die keiner Kooperations-Kita angehören, werden im November vor Schulbeginn zu einer ausführlichen Testung in die Schule eingeladen. Bei Auffälligkeiten wird ebenfalls Kontakt mit der zuständigen Kita aufgenommen.
Etwa ein halbes Jahr vor Schulbeginn findet ein Gespräch mit der Frühförderstelle statt, an dem neben der Schulleiterin auch die Förderschullehrerin teilnimmt. Es geht dabei um einen Austausch über die Kinder, die bereits während ihrer Kitazeit eine besondere Förderung erhalten.
Als weiteres Diagnoseinstrument werden die Gutachten des schulärztlichen Dienstes hinzugezogen, die auch in einem Gespräch zwischen Schulleiterin und Schulärztin ausführlich besprochen werden.

4. Diagnoseinstrumente für den Unterricht

Um allen Kindern eine optimale Förderung zukommen zu lassen, hat das Kollegium der Albert-Schweitzer-Schule gemeinsame Diagnoseinstrumente entwickelt. So wurde ein „Feed-Back“-Bogen zum Arbeits- und Sozialverhalten entwickelt, der dreimal pro Jahr ausgefüllt und dann den Kindern und Eltern übermittelt und erklärt wird. Des Weiteren wurde ein Diagnosebogen erstellt, der bei schriftlichen Überprüfungen jeglicher Art zum Einsatz kommen kann. Darüber hinaus finden weitere Dokumentationen statt, die jede Lehrerin individuell gestaltet.

5Besondere individuelle Förderung

Wird im Rahmen der Schuleingangsdiagnostik oder der Diagnostik im Unterrichtsverlauf der Bedarf einer besonderen pädagogischen Förderung oder einer sonderpädagogischen Unterstützung ermittelt, beginnt die Förderplanung. Die Klassenlehrerin erstellt in Zusammenarbeit mit der Förderlehrerin einen individuellen Förderplan, der regelmäßig überarbeitet wird. Auch hierzu entwickelte das Kollegium der Albert-Schweitzer-Schule eine gemeinsame Vorlage. Der größte Teil der Förderung findet im Rahmen des gemeinsamen Klassenunterrichts statt. Des Weiteren werden Kinder aber auch in Kleingruppen zusammengefasst und stundenweise innerhalb dieser Gruppen im Hinblick auf ihre spezifischen Probleme von der Förderschullehrerin gefördert. Auch Klassenarbeiten werden teilweise im Rahmen der Kleingruppe geschrieben.
Wird im Rahmen der Unterrichtsdiagnostik festgestellt, dass ein Kind besonders interessiert und leistungsstark ist, wird ebenfalls ein individueller Förderplan erstellt. Des Weiteren findet eine Beratung der Eltern im Hinblick auf eine Kontaktaufnahme mit der Beratungsstelle Hochbegabung  Saarland IQ XXL statt und es werden gegebenenfalls Empfehlungen zur Teilnahme an den Querdenker- oder Studientagen ausgesprochen.

6. Unterricht

Folgende unterrichtliche Maßnahmen unterstützen die individuelle Förderung der Kinder:

  • offener Unterrichtsbeginn ab 7.45 Uhr
  • verstärktes Arbeiten mit Wochen- und Arbeitsplänen im Rahmen des Offenen Unterrichtsanfangs
  • Doppelbesetzungen und Einsatz der Förderschullehrerin als Co-Lehrerin, Unterstützung durch das SoFIT-Team
  • veränderte Rhythmisierung des Unterrichtsmorgens (nur eine lange Hofpause, keine Schulklingel zwischen den Stunden, Nebenfächer nach Möglichkeit in den Stunden 4 – 6, teilweise als Doppelstunden), dadurch bedingt längere Arbeitsphasen

Kinder mit besonderen Problemen können an einer intensiven Hausaufgabenbetreuung durch das SoFIT-Team teilnehmen.           

7. Teamarbeit

Die Zusammenarbeit aller am Unterricht beteiligten Personen wurde weiter ausgebaut.

  • Zwischen den Klassenlehrerinnen bzw. Fachlehrerinnen und der Förderschullehrerin findet ein regelmäßiger Austausch statt.
  • Es finden regelmäßige Treffen der Jahrgangsteams statt, an denen neben den Klassenlehrerinnen und den Lehrerinnen, die ein Hauptfach unterrichten, auch die Förderschullehrerin und die für die Jahrgangsstufe zuständigen Mitarbeiter des SoFIT-Teams teilnehmen.
  • Klassen, in denen die Klassenlehrerin nicht alle Hauptfächer unterrichtet, wurden zu „Tandemklassen“.
  • Innerhalb der Jahrgangsteams findet ein vielschichtiger Austausch statt. Klassenarbeiten werden weitgehend gemeinsam geplant, ebenso Unterrichtsreihen, Materialien werden gemeinsam ausgewählt.
  • Es besteht die Möglichkeit zur kollegialen Hospitation.
  • Auch im Rahmen der Doppelbesetzungen kommt es zu einem intensiven Austausch in den Bereichen Diagnostik und Fördermöglichkeiten.
  • Es findet ein wöchentlicher Austausch zwischen der Schulleitung und der Leiterin des SoFIT-Teams statt.
  • Es findet ein wöchentlicher Austausch zwischen der Schulleitung und der Leitung der FGTS statt. Mitarbeiter der FGTS nehmen ggf. auch an Elterngesprächen teil.
  • Es findet einmal pro Schuljahr eine Fortbildungsplanung statt. Ergebnisse von Fortbildungen werden dem Kollegium in den Dienstbesprechungen weitergegeben.
  • Im Rahmen gemeinsamer Pädagogischer Tage ggf. auch mit Mitarbeitern der FGTS zu Aspekten der Inklusion werden die Kompetenzen der Kolleginnen weiter ausgebaut.

 8. Unterrichtsmaterialien

Es wird beständig daran gearbeitet, für alle Klassen Arbeitsmaterialien, die der inklusiven Unterrichtung förderlich sind, anzuschaffen. Dieses sind zurzeit schwerpunktmäßig solche Materialien, die im "Offenen Unterrichtsanfang" eingesetzt werden können. In Mathematik wurde der Schwerpunkt Geometrie gewählt, in Deutsch Rechtschreiben und Lesen. Alle acht Klassen werden mit überwiegend gleichem Material ausgestattet.

9. Vernetzung mit außerschulischen Partnern

Im Rahmen der Umsetzung von Inklusion an der Albert-Schweitzer-Schule wurde die Zusammenarbeit mit außerschulischen Institutionen verstärkt. Mit folgenden Institutionen und Fachleuten steht die Schule in ständigem Kontakt und greift ggf. auf deren Beratung zurück:

  • Frühförderstelle der Lebenshilfe
  • Kindertagesstätten (s. auch Schuleingangsdiagnostik)
  • Gemeinschaftsschule Dudweiler
  • Jugendamt: Beantragung von zusätzlichen Integrationshelfern, Beratung über die Unterbringung in Tages- oder Wohngruppen, Hinzuziehen von Familienhelfern zu Beratungsgesprächen
  • Schulpsychologischer Dienst: Beratung bei Problemfällen, Vermittlung von Eltern an den Dienst
  • Beratungsstelle Hochbegabung Saarland IQ XXL in Hassel
  • AK Kinder- und Jugend des Ortsteils Dudweiler: regelmäßige Treffen mit allen Institutionen, die in Dudweiler mit Kindern arbeiten; dabei gegenseitiger Austausch, gegenseitige Hilfestellungen und Beratung bei Problemfällen

                                                                                                                     

 

                                                                                                                                                                                               Stand: 13.07.2020